Die 1991 vorgestellte XTZ 660 ist ein geborener Straßenflitzer. Natürlich taugt sie dazu, auch einmal einen geschotterten Feldweg unter die Räder zu nehmen, doch bei harten Einsätzen muss sie passen, dafür ist schon allein ihr Gewicht von 201 Kilogramm zu hoch. Sei´s drum. Der Motor ist einfach Spitze, er hat richtig Dampf, die Leistung entfaltet sich gleichmäßig, Fahrspaß pur ! Das Fahrwerk ist in schnellen Kurven spurstabil und erfreut mit einem spielerichen Handling und großer Schräglagenfreiheit. Die Bremsen verzögern trotz der vereinsamten Bremsscheibe im Vorder- und Hinterrad ordentlich und lassen sich durch den klaren Druckpunkt gut dosieren. Außerdem zeichnet sich die XTZ 660 Ténéré durch Tourerqualitäten aus.
Die Sitzposition ist entspannt aufrecht und die Verkleidungs- scheibe schützt den Fahrer, wenn nicht allzu groß, recht manierlich vor dem Fahrtwind. Besonders die Reichweite ist einem Tourer angemessen: Dank des 20-Liter-Tanks und eines Verbrauchs von meist vier bis fünf Litern sind theoretische Nonstop-Etappen von ca. 400 Kilometern drin - vorrausgesetzt, das Sitzfleisch ist abgehärtet. Lediglich die erlaubte Zuladung von 176 Kilogramm setzt dem Tourenbetrieb, zumindest mit zwei Personen, enge Grenzen. Doch egal, ob die XTZ 660 hauptsächlich zum Schluchtenflitzen, zum Touren oder im leichten Gelände eingesetzt wird - ein paar Kleinigkeiten sind dennoch einfach lästig.
Der Ölmessstab und die Einfüllöffnung sind vom Tank halbverdeckt. Die Verkleidung dröhnt. Und die Ténéré hat keinen Hauptständer. Gegen die miese Zugänglichkeit des Ölmessstabs gibt es leider keine Abhilfe, doch gegen die Dröhnung der Verkleidungsteile, die meist zwischen 3000 und 3500/Umin auftreten, kann man etwas unternehmen: Die Geräusche verschwinden, wenn die Führungen der Seitenverkleidung mit selbstklebenden Schaumstoffstreifen - wie sie zur Fenster-Abdichtung verwendet werden - gedämmt werden. Manchmal sind es auch die Einstellschrauben der Scheinwerfer, die Laute abgeben, die können ebenfalls mit Schaumstoff ruhiggestellt werden. An dem Hitzeblech des Krümmers können auch Geräusche auftreten, diese entstehen dadurch das sich die Befestigungsschrauben etwas gelöst haben. Man muss schon tiefer in die Tasche greifen will man den fehlenden Hauptständer anschaffen. Die Passgenauigkeit und die Funktion der Hauptständer aus dem Zubehör, lässt allerdings zu wünschen übrig.
Farbauswahl
der ersten Modelle von 1991 |
Farbauswahl der letzten Modelle von 1996 |
Folgendes
wurde geändert:
- Styling der
Verkleidung
- Cockpit der Super-Ténéré
- Neuer Kupplung- und Gasgriff
- Doppelscheinwerfer |
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